Der Westen ist in Gefahr! So oder ähnlich titeln manche Sachbücher der letzten Monate. Feuilletons und Politikressorts der deutschen Medienlandschaft beschäftigen sich mit möglichen Folgen einer zunehmenden Isolation der USA, eines politischen wie wirtschaftlichen Aufschwungs Chinas, einer global wachsenden geostrategischen Einflussnahme Russlands sowie einer EU, die sich auf nationalstaatlicher Ebene zusehends abschottet. Die aus den aktuellen politischen Debatten resultierende Verunsicherung erfordert neue Denkansätze und Strategien zur Herstellung einer ausgewogenen Weltordnung. Müssen westliche Moralvorstellungen in ihrer Funktion als weltordnender Wertekosmos nicht grundlegend in Frage gestellt und neue kosmopolitische Wege des globalen Zusammenlebens gesucht werden? Nach welchen Maßstäben kann man die Welt heute überhaupt begreifen und wie kann man sie in Zukunft denken? Wir gehen diesen Fragen nach und diskutieren mit wachsamen Beobachterinnen und Beobachtern unserer Gegenwart: der Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff, Leiterin des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt, Wolfgang Dietrich, dem Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls for Peace Studies, Innsbruck, der Spiegel- Auslandskorrespondentin Susanne Koelbl und Christoph von Marschall, Auslandskorrespondent des Tagesspiegels, Berlin. Moderiert wird die Sonntagsmatinee in diesem Jahr von Ulrike Ackermann, sie ist Gründerin und Direktorin des John Stuart Mill Instituts für Freiheitsforschung in Heidelberg.
Mit Übertragung in Gebärdensprache