1939 in Mönchengladbach geboren, Germanist und Kulturwissenschaftler. Helmut Lethen studierte in Bonn, Amsterdam und an der FU Berlin. 1977–1996 dozierte er an der Universität Utrecht, anschließend übernahm er den Lehrstuhl für Neueste Deutsche Literatur in Rostock. 2007–2016 leitete er das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien. Aktuell ist er Gastprofessor an der Kunstuniversität Linz. Sein Buch „Verhaltenslehren der Kälte“ (1994) gilt als Standardwerk der Kulturwissenschaften. 2006 erschien seine Gottfried Benn Biografie „Der Sound der Väter“, 2014 „Der Schatten des Fotografen“, das mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde. In seiner 2018 erschienenen vieldiskutierten Studie zur Elite im Dritten Reich „Die Staatsräte“ analysiert er nun anhand der Biografien des Schauspielers und Theaterdirektors Gustaf Gründgens, des Dirigenten und Komponisten Wilhelm Furtwängler, des Chirurgen Ferdinand Sauerbruch und des Staatsrechtlers Carl Schmitt das komplizierte Verhältnis der geistigen Elite zur Macht.
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Verhaltenslehren der Kälte. Lebensversuche zwischen den Kriegen“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1994
– „Orientierung Literaturwissenschaft“, Hrsg. zus. mit R. Grübel und R. Grütemeier, Rowohlt, Reinbek 2001
– „Der Sound der Väter. Gottfried Benn und seine Zeit“, Rowohlt, Berlin 2006
– „Suche nach dem Handorakel. Ein Bericht“, Wallstein, Göttingen 2012
– „Der Schatten des Fotografen. Bilder und ihre Wirklichkeit“, Rowohlt, Berlin 2014
– „Die Staatsräte. Elite im Dritten Reich: Gründgens, Furtwängler, Sauerbruch, Schmitt“, Rowohlt, Berlin 2018
Helmut Lethen
Die Staatsräte. Elite im Dritten Reich | Samstag, 25.08.2018 | Palais Stutterheim |