Die Amerikanerin Andrea Scrima, geboren 1960, war bislang vor allem in der Welt der Kunst bekannt. Die Arbeiten der bildenden Künstlerin, die an der School of Visual Arts in New York studierte, sind in internationalen Museen und Ausstellungen zu sehen. 1984 kam sie mit einem Stipendium an die Hochschule der Künste in Berlin und entschied sich zu bleiben. Texte und Literatur spielten schon immer eine große Rolle in ihrem Leben – Scrima schreibt u. a. Kritiken für Quarterly Conversation, Music & Literature und The Brooklyn Rail und arbeitet mit großformatigen Textinstallationen.
Vor Kurzem erschien nun auch die deutsche Übersetzung ihres Romandebüts „Wie viele Tage“. Kunstvoll skizziert Scrima einschneidende und scheinbar beiläufige Ereignisse und vor allem Orte und Objekte im New York und Berlin der 1980er- und 1990er-Jahre und sinniert feinsinnig über Vergangenheitsbewältigung und mögliche Neuanfänge. „Wie viele Tage“ ist eine autofiktionale Auseinandersetzung mit einem Leben zwischen zwei Kontinenten – ein Roman über das Loslassen und Ankommen.
Auszeichnungen u. a.: Künstlerstipendium der Pollock-Krasner Foundation (1989/1990), Lingener Kunstpreis (1996), Literaturstipendium Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur Berlin (2004), National Hackney Literary Award, USA (2007), Aufenthaltsstipendium Ledig House, New York (2011).
Veröffentlichungen in deutscher Sprache (Auswahl):
– „Wie viele Tage“, Roman, übers. von B. Jung, Droschl, Graz 2018