Auf den ersten Blick löst die unlängst in Kraft getretene Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ein, was die Politik seit Jahren verspricht: Sie erlaubt jedem Einzelnen, gegen ungewollten Gebrauch oder Missbrauch seiner Daten vorzugehen und beschert uns allen damit eine weitgehende persönliche Datenautonomie. Endlich existiert ein Mittel, um die Macht von Datengiganten wie Google, Amazon, Facebook und anderen einzuhegen.
Oder etwa doch nicht? Ist die DSGVO, im Gegenteil, ein bürokratisches Monster, das den Großen der Branche wenig anhaben wird, dagegen Vereinen, Handwerkern, Schriftstellern, Fotografen und so weiter hohe Kosten und drohende Rechtsstreitigkeiten beschert? Wird hier mit Kanonen auf Giganten gezielt, um dabei nur Spatzen zu treffen? Kritiker sehen das Internet durch die DSGVO noch monopolistischer werden, weil Tausende von kleineren Angeboten aus allen Bereichen verschwinden.
Hat sich der Datenschutz mit der DSGVO zu Tode gesiegt? Zerstört die EU die Freiheitsidee des Internets und verliert zugleich endgültig das Rennen mit den USA und China um die wirtschaftlichen Vorteile der Digitalisierung? Oder wird umgekehrt die Machtbalance zwischen Anbieter- und Nutzerinteressen dafür sorgen, dass Internetfirmen in Europa boomen?
Florian Felix Weyh
Gespräch mit Christoph Kappes und Katharina Nocun; Moderation: Florian Felix Weyh; Lesung: Markus Hoffmann
Sonntag, 26.08.2018
14:00
Eintritt frei!
Teilnehmer/innen der Veranstaltung:
Begleitende Veranstaltung: