1954 in Wels, Oberösterreich geboren, wuchs Christoph Ransmayr im Voralpendorf Roitham am Traunfall auf. 1972–1978 studierte er Philosophie und Ethnologie in Wien. Danach arbeitete er als Kulturredakteur und Autor für verschiedene Zeitschriften (Extrablatt, Geo, Transatlantik, Merian). Seit 1982 ist er freier Schriftsteller und lebt nach Jahren in Irland und auf Reisen wieder in Wien. Auf Grund seiner vielen Reisen, u. a. nach Indonesien, Indien, Thailand, Japan, Kanada, USA, Mexiko, Brasilien und Paraguay, bezeichnet er sich gerne als „Halbnomade“.
Neben den Romanen „Die Schrecken des Eises und der Finsternis“ (1984), „Die letzte Welt“ (1988), „Morbus Kitahara“ (1995), „Der fliegende Berg“ (2006) und zuletzt „Cox oder Der Lauf der Zeit“ (2016) erschienen kleinere Prosaarbeiten zu verschiedenen Spielformen des Erzählens. Häufig verbindet Ransmayr historische Tatsachen mit Fiktionen, charakteristisch für seine Romane ist die literarische Bearbeitung historischer Ereignisse und deren Verknüpfung oder Brechung mit Momenten aus der Gegenwart. Für seine Bücher, die bisher in mehr als dreißig Sprachen übersetzt wurden, erhielt er zahlreiche literarische Auszeichnungen, darunter, gemeinsam mit Salman Rushdie, den Prix Aristeion der Europäischen Union. 2012 hielt er zusammen mit Raoul Schrott die Poetik-Dozentur an der Universität Tübingen.
Auszeichnungen u. a.: Literaturpreis des Kulturkreises im BDI (1986), Anton-Wildgans-Preis (1989), Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1992), Franz-Kafka-Literaturpreis (1995), Franz-Nabl-Preis, Prix Aristeion zus. mit S. Rushdie (1996), Solothurner Literaturpreis (1997), Friedrich-Hölderlin-Preis (1998), Nestroy-Preis (2001), Bertolt-Brecht-Preis, Österreichischer Würdigungspreis für Literatur (2004), Heinrich-Böll-Preis (2007), Ernst-Toller-Preis, Brüder-Grimm-Preis (2013), Fontane-Preis für Literatur (2014), Marieluise-Fleißer-Preis (2017), Würth-Literaturpreis, Kleist-Preis (2018).
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Die Schrecken des Eises und der Finsternis“, Roman, Brandstätter, Wien / München 1984
– „Die letzte Welt“, Roman, Greno, Nördlingen 1988
– „Morbus Kitahara“, Roman, S. Fischer, Frankfurt a. M. 1995
– „Der Weg nach Surabaya. Reportagen und kleine Prosa“, S. Fischer, Frankfurt a. M. 1997
– „Die Unsichtbare. Tirade an drei Stränden“, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2001
– „Der Ungeborene oder Die Himmelsareale des Anselm Kiefer“, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2002
– „Die Verbeugung des Riesen. Vom Erzählen“, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2003
– „Geständnisse eines Touristen. Ein Verhör“, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2004
– „Der fliegende Berg“, Roman, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2006
– „Unterwegs nach Babylon. Spielformen des Erzählens“, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2008
– „Der Wolfsjäger. Drei polnische Duette“, zus. mit M. Pollack, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2011
– „Atlas eines ängstlichen Mannes“, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2012
– „Gerede. Elf Ansprachen“, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2014
– „Cox oder Der Lauf der Zeit“, Roman, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2016